Unsere diesjährige Zuchtrichterschulung führten wir am 23. und 24. April in Klieken im Hotel „Waldschlößchen“ durch. Von den zwölf aktiven Zuchtrichtern nahmen acht Zuchtrichter an dieser Zusammenkunft teil. Die anderen hatten sich aus verschiedenen Gründen entschuldigt. Nach der kurzen Eröffnung und der Bekanntgabe der Entschuldigungen diskutierten wir über die derzeitige Situation der Arbeitsgemeinschaft. Wie in anderen Organisationen auch werden unsere aktiven Zuchtrichter altersbedingt immer weniger. Derzeit befindet sich auch kein Scholar in der Ausbildung. Es fehlt also der Nachwuchs. Über regelmäßige Mitteilungen und Berichte in der „VZE-Vogelwelt“ sowie über Mundwerbung wollen wir versuchen einige Züchter für die Zuchtrichtertätigkeit zu gewinnen. Der Gedanke, die Gemeinschaft nach 63 Jahren aufzulösen, stand ebenfalls zur Diskussion. Dieses Thema war allerdings schnell vom Tisch. So waren sich alle Anwesenden einig, diese Arbeitsgemeinschaft, solange es in der VZE Bewertungen gibt, am Leben zu erhalten. Zu Beginn eines jeden Jahres sollte das Zuchtrichterverzeichnis in der „VZE-Vogelwelt“ veröffentlicht werden. Nach dieser ausführlichen Gesprächsrunde gab Marco Diedler grundlegende Hinweise zu den Bewertungskriterien der Kanarienrassen Gloster und Fife. Er erläuterte diese anhand der mitgebrachten Vögel. Für die praktische Richtertätigkeit standen uns vier Gloster und drei Fife zur Verfügung. In drei Gruppen wurden die Vögel einzeln ausgepunktet, anschließend erfolgte die Auswertung. Dabei wurden die Vögel nochmals einzeln besprochen. Zfrd. Diedler erläuterte uns auch die sichtbaren Geschlechtsunterschiede am Gefieder bei den Glostern. Für den zweiten Fachvortrag zeigte sich Richard Lehmann verantwortlich. Er hatte zum Inhalt: Zuchtstand und Bewertungskriterien des Farbenwellensittichs und die Unterschiede zum Standardwellensittich bzw. „Positurwellensittich“, wie er diese Vögel nannte. Als Anschauungs- und Schulungsobjekte standen uns vier Farbenwellensittiche zur Verfügung. Nach seinen Ausführungen wurden diese vier Vögel von uns ebenfalls in Gruppen bewertet. Die Zuchtrichter mussten das Geschlecht und Farbe angeben sowie die Endpunktzahl und eine Notiz über erkannte Mängel, welche auf der Bewertungskarte festzuhalten waren. Anschließend erfolgte die gemeinsame Auswertung der Ergebnisse. Am Samstagnachmittag standen nochmals organisatorische Dinge auf dem Programm. So berichtete Marco Diedler über die Terminverschiebung der diesjährigen Bundesausstellung in Magdeburg. Er teilte ebenfalls mit, welche Zuchtrichter für die Meisterschaft zum Einsatz gelangen sollen. Unsere Zuchtrichter waren z. B. 2018 in Lahore zur pakistanischen Landesmeisterschaft und Luto ebenfalls in Pakistan im Einsatz. Weiterhin wird in diesem Jahr ein Zuchtrichter die SWS zur tschechischen Meisterschaft in Prag bewerten. Kritisch wurde eingeschätzt, dass einige Züchter sich nicht an die veröffentlichten Ausschreibungen zur letzten Bundesmeisterschaft der VZE gehalten haben. Die verantwortlichen Helfer bei der Tierannahme, z. B. der IG Hühnervögel und Wildtauben ignorierten wohl deren Inhalt. Weiterhin wurden nicht alle Bewertungsnoten von der Bewertungskarte in den Katalog übertragen! Gegen 16.30 Uhr war der offizielle Teil der Tagung beendet. Um 19.00 Uhr trafen wir uns dann im Restaurant zum gemütlichen Abschluss des Tages. Der Sonntag begann um 09.00 Uhr. Der Unterzeichner stellte uns chinesische Zwergwachteln als Ausstellungsvögel vor. Er verteilte farbige Bilder von 16 Farbvarianten und die gemeinsame Musterbeschreibung von AZ, DKB und VZE an die Anwesenden. Des Weiteren wies er auf Besonderheiten des Ausstellungskäfigs und der Bewertung hin. Anschließend wurden die vier mitgebrachten Zwergwachteln von den verbliebenen sechs Zuchtrichtern unter Angabe von Farbe und Geschlecht bewertet. Zum Abschluss des Tages zeigte uns Lothar Tasche einige Bilder über Agaporniden und Sperlingspapageien der Bundesmeisterschaft 2018. Diese stellte uns freundlicherweise Dieter Hockenberger zur Verfügung. Die fachliche Besprechung übernahm Siegfried Friedrich. Gegen 11.00 Uhr war diese Schulung beendet und die Teilnehmer traten die Heimreise an. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Referenten und den Züchtern bedanken, welche ihre Vögel für diese Schulung freundlicherweise zur Verfügung stellten.
Lothar Schröder, Zuchtrichterobmann